Geschichte
Die Praxis des Kintsugi hat ihren Ursprung in Japan im 15. Jahrhundert. Der Legende nach beauftragte der Shogun Ashikaga Yoshimasa (1436–1490) japanische Handwerker, seine zerbrochene chinesische Teeschale zu reparieren. Die ursprüngliche Reparatur erfolgte mit Metallklammern, was den Shogun jedoch unästhetisch fand. Er beauftragte die besten japanischen Handwerker, eine schönere Technik zu entwicklen. So entstand Kintsugi, was übrigens soviel heisst wie “Zusammenfügen (tsugi) mit Gold (kin)”.
Einfluss der Teezeremonie
Kintsugi wurde durch die japanische Teezeremonie weiter popularisiert. Zerbrochene Teeschalen und Teegeräte wurden oft auf diese Weise repariert und fanden großen Anklang unter den Teemeistern. Insbesondere Sen no Rikyū, ein berühmter Teemeister des 16. Jahrhunderts (Sengoku Zeit), soll Kintsugi geschätzt und gefördert haben. Die reparierten Stücke wurden als einzigartig angesehen und entwickelten sich oft zu geschätzten Erbstücken.
Kintsugi heute
In der modernen Welt hat Kintsugi an Popularität gewonnen, nicht nur als künstlerische Technik, sondern auch als Symbol für Resilienz und die Akzeptanz von Veränderungen. Viele Menschen sehen Kintsugi als Metapher für die Heilung und das Wachstum nach schwierigen Zeiten, indem sie die Schönheit in den “Narben” erkennen, die durch die Herausforderungen des Lebens entstehen.